Kakao und Stillzeit: Was stillende Mütter wissen sollten
Kakao und Stillzeit: Was stillende Mütter wissen sollten

Darf man in der Stillzeit Kakao trinken?

Grundsätzliches zur Ernährung in der Stillzeit

In der Stillzeit brauchst Du vor allem eines: Energie. Dein Körper produziert täglich bis zu einem Liter Muttermilch – das kostet Kalorien, Nährstoffe und Nerven. Es gilt also nicht „Essen für zwei“, sondern „besser essen für zwei“. Statt strenger Verbote steht eine bewusste, ausgewogene Ernährung im Vordergrund – mit Platz für Genuss.

Kakao als Genussmittel – worauf es ankommt

Kakao ist per se nicht verboten – ganz im Gegenteil. In seiner ursprünglichen, ungesüßten Form ist er reich an Antioxidantien, Mineralstoffen und sogenannten Glücksbotenstoffen. Doch wie bei vielem gilt: Die Qualität macht den Unterschied. Fertigmischungen mit viel Zucker und Zusatzstoffen sind weniger empfehlenswert als purer Bio-Kakao – am besten mit natürlicher Süße wie Dattelzucker.

Inhaltsstoffe von Kakao und ihre Wirkung in der Stillzeit

Theobromin und Koffein – wie sie auf Mutter und Kind wirken

Kakao enthält kleine Mengen Koffein – etwa 2–8 mg pro 150 ml Tasse. Zum Vergleich: Eine Tasse Filterkaffee kommt auf ca. 90–100 mg. Der eigentliche „Wachmacher“ im Kakao ist Theobromin – ein koffeinähnlicher Stoff, der milder wirkt, aber länger anhält.

Für stillende Mütter gilt laut EFSA: Bis zu 200 mg Koffein pro Tag sind unbedenklich. Das entspricht zwei Tassen Kaffee – oder etwa 15 Tassen Kakao, wenn Du ausschließlich darauf setzen würdest. Du siehst: Eine Tasse am Tag ist völlig in Ordnung, solange Du den Gesamt-Koffeinkonsum im Blick behältst.

Studien zur Wirkung von Theobromin zeigen eine sanfte, langanhaltende Stimulation ohne Nervosität – was ihn zur beliebten Kaffee-Alternative macht.

Antioxidantien und Mineralstoffe im Kakao

Kakao steckt voller Flavonoide, die antioxidativ wirken können. Sie schützen Zellen vor oxidativem Stress – und damit auch vor vorzeitiger Hautalterung oder Entzündungen. Dazu kommt ein bunter Mix an Mineralien:

  • Magnesium (gut für Muskeln, Nerven, Psyche)
  • Eisen (unterstützt die Blutbildung)
  • Kalium (reguliert den Flüssigkeitshaushalt)
  • Zink (trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei)

Gerade Magnesium ist in der Stillzeit besonders gefragt – und Kakao bringt davon eine ordentliche Portion mit. Das ist auch der Grund, warum Du bei unseren Sorten Mom (Stillzeit) und MOM2B (Schwangerschaft) sowohl Magnesium als auch Eisen in den Zutaten findest, da wir hier eine extra Portion davon für wichtig erachten!

Zucker und Zusatzstoffe im Blick behalten

Viele konventionelle Kakaoprodukte enthalten viel Zucker und wenig Kakao. Hier lohnt sich der inspizierende Blick aufs Etikett:

  • Setze auf Bio-Qualität – frage zur Not beim Hersteller nach, denn wenn Vitamine zugesetzt sind, darf der Kakao eventuell nicht mehr „bio“ genannt werden (wie bei uns – siehe FAQs)
  • Meide zugesetzten Industriezucker
  • Wähle Kakao mit Dattelzucker oder ohne Süßung – und süße bei Bedarf selbst

Mögliche Vorteile von Kakao in der Stillzeit

Energie- und Stimmungsboost

Stillen ist intensiv – emotional und körperlich. Kakao kann da ein echter Seelentröster sein:

  • Theobromin und Tryptophan stehen in Verbindung mit der Bildung von Serotonin – unserem sogenannten Glückshormon.
  • Kakao wärmt, entspannt und gibt Dir einen kurzen Moment der Selbstfürsorge – und solche Momente kommen generell viel zu kurz im stressigen Alltag, gerade als Mama.

Und auch wenn er kein Medikament ist: Viele Mamas berichten, dass eine Tasse am Nachmittag genau der milde Push ist, den sie brauchen. Ein Moment des Innehaltens, des Sich-etwas-Gutes-Tuns und einfach mal kurz auf sich selbst zu schauen anstatt auf alle anderen.

Versorgung mit Magnesium und Eisen

Magnesium ist in der Stillzeit besonders wichtig – es unterstützt den Energiestoffwechsel. Außerdem trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. Eisen wiederum hilft bei der Blutbildung – wichtig nach der Geburt und für Deine allgemeine Vitalität. Kakao kann einen kleinen, aber feinen Beitrag zur Versorgung leisten – vor allem, wenn Du ihn regelmäßig trinkst. 

 

Mögliche Risiken und worauf man achten sollte

Unruhe oder Bauchschmerzen beim Baby

Die enthaltenen Stimulanzien (Theobromin, Koffein) gelangen in geringen Mengen in die Muttermilch. Sehr empfindliche Babys könnten darauf mit Unruhe oder leichtem Bauchgrummeln reagieren. Wenn Du den Verdacht hast: Beobachte Dein Baby und reduziere ggf. die Menge oder lass den Kakao ganz weg. 

Allergien und Unverträglichkeiten

Kakao gilt grundsätzlich als gut verträglich. In sehr seltenen Fällen kann es aber zu Überempfindlichkeiten kommen – etwa bei Histaminintoleranz. Wenn Dein Baby zu Hautausschlag oder Verdauungsproblemen neigt, lohnt sich eine genaue Rücksprache mit Deiner Hebamme oder Ärztin.

Die richtige Menge Kakao in der Stillzeit

Eine Tasse (etwa 150–200 ml) pro Tag ist völlig in Ordnung – besonders, wenn Du auf reinen Bio-Kakao setzt. Mehrere große Becher täglich könnten allerdings in Kombination mit Kaffee oder Tee zu viel Koffein liefern. Hier gilt: Balance ist besser als Verzicht und die Dosis macht das Gift. 

Tipps für gesunden Kakao-Genuss während der Stillzeit

Bio-Qualität für weniger Schadstoffbelastung

Bio-Kakao wird ohne Pestizide und chemische Düngemittel angebaut – das schützt nicht nur die Natur und Bauern vor Ort, sondern auch Dich und Dein Baby (indirekt über die Muttermilch). Außerdem unterstützt Du mit fair gehandeltem Bio-Kakao auch bessere Arbeitsbedingungen in den Anbaugebieten. Und wir sind uns sicher: Gutes Gewissen schmeckt nicht nur doppelt und dreifach so gut, sondern fühlt sich auch kurz-, mittel- und langfristig viel besser an.

Zuckerarme oder zuckerfreie Zubereitung

Wenn Du süßen möchtest, greife zu natürlichen Alternativen wie:

  • Dattelzucker (reich an Mineralstoffen und Ballaststoffen)
  • Xylit (Birkenzucker, zahnfreundlich)

So vermeidest Du starke Blutzuckerschwankungen – und tust auch Deinen Zähnen etwas Gutes.

Pflanzliche Milchalternativen ausprobieren

Hafer-, Mandel- oder Sojadrinks bringen nicht nur Abwechslung, sondern auch wertvolle Nährstoffe – teils sogar Calcium oder Vitamine. Wichtig: Achte auf ungesüßte Varianten ohne Zusatzstoffe. Und generell empfehlen wir Dir hier zur Barista-Variante zu greifen. Ein warmer Kakao ohne dabei den Kopf in den warmen Milch-Kakaoschaum tunken zu können, ist definitiv nur die halbe Miete – also: keine halben Sachen! 

Haferdrink + Dattel-Kakao = cremiger Traum in der Tasse!

Kakao ist kein Tabu – sondern ein stillfreundlicher Begleiter mit sanfter Wirkung, nährstoffreichem Profil und dem Potenzial, Deinen Tag ein bisschen schöner zu machen. Achte auf Qualität, genieße bewusst und nimm Dir den Moment, den Du verdienst.

Falls Dich die wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema „Kakao in der Stillzeit“ interessiert, können wir Dir auch die Studie „Chocolate and Other Cocoa Products: Effects on Human Reproduction and Pregnancy” von Brillo, E. und Di Renzo, G. C. (2015, Vol. 63, no. 45 – Journal of Agricultural and Food Chemistry) ans Herz legen.

FAQ

Ist Kakaopulver während der Stillzeit unbedenklich?

Ja – in normalen Mengen (1-2 Tassen täglich) ist hochwertiger Bio-Kakao unbedenklich. Wichtig ist, den restlichen Koffeinverbrauch im Auge zu behalten.

Ist in Kakao Koffein enthalten?

Ja, aber nur sehr wenig – ca. 2–8 mg pro Tasse. Der Hauptwirkstoff ist Theobromin, das milder wirkt und langsamer vom Körper aufgenommen wird.

Warum tragen die Sorten Mom und MOM2B nicht das Bio-Siegel?

Wir haben uns bei beiden Sorten bewusst für funktionelle Zutaten wie den Zusatz von Folsäure/ Vitamin B9 und anderen Nährstoffen entschieden. Sobald man dies tut, darf man laut Bio-Verordnung nicht mehr das Bio-Siegel verwenden, auch wenn alle weiteren Zutaten biologisch angebaut sind. Fazit: Wir verwenden selbstverständlich in beiden Sorten den gleichen Bio-Kakao und Bio-Dattelzucker wie in unseren anderen Sorten, dürfen aber wegen der zugesetzten Vitamine nicht „bio“ schreiben, obwohl bio drin ist.
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