Was ist Industriezucker?
Was ist Industriezucker?

Ein süßer Stoff mit bitterem Beigeschmack

Zucker ist überall. In Keksen, in Cornflakes, im Salatdressing – und manchmal sogar in Produkten, die sich selbst „gesund“ nennen. Aber wie süß ist Zucker wirklich noch, wenn man ihn mal genauer unter die Lupe nimmt? Und was hat es eigentlich mit diesem vielzitierten „Industriezucker“ auf sich?

Willkommen in der Welt der Kristalle, Kalorien und kleinen Täuschungen – ein Blogbeitrag für alle, die nicht nur süßen, sondern auch klar denken wollen. Und für alle, die schon mal über Dattelzucker nachgedacht haben (Spoiler: zurecht!).

Industriezucker: eine Definition

Zunächst mal: Zucker ist nicht gleich Zucker. Der Begriff Industriezucker steht für raffinierten Zucker, der durch industrielle Prozesse aus Pflanzen gewonnen und dabei fast vollständig „entleert“ wurde – von allem, was mal natürlich enthalten war.

Typischerweise steckt hinter dem Begriff der sogenannte Haushaltszucker (Saccharose), meist gewonnen aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Klingt natürlich? Vielleicht. Ist aber stark verarbeitet – und genau da beginnt das Problem.

Herstellung von Industriezucker

Was einst eine nährstoffreiche Pflanze war, wird heute auf seinen süßen Energieträger reduziert. Das ist übrigens auch der Grund, warum man Industriezucker auch „leere Kalorien“ nennt. Außer Kalorien bringt er nichts mit sich, was eigentlich mal in der Pflanze gesteckt hätte: keine Mineralstoffe, keine Ballaststoffe oder gar Vitamine. Hier ein kurzer Blick hinter die Kulissen:

Schritt 1: Zuckersaft-Gewinnung

Die Zuckerrüben (oder das Zuckerrohr) werden gewaschen, zerkleinert und anschließend mit heißem Wasser ausgelaugt. Dabei entsteht ein süßer Pflanzensaft – quasi der Ursprung des Ganzen.

Schritt 2: Reinigung & Entfärbung

Jetzt wird’s chemisch: Mithilfe von Kalkmilch und CO₂ werden sogenannte Nichtzuckerstoffe ausgefällt. Bei der Verarbeitung von Zuckerrohr kommen zusätzlich Schwefelverbindungen zum Einsatz, um den Saft zu entfärben und zu stabilisieren. Übrig bleibt: klarer Zuckersaft, aber die ursprünglichen (eigentlich gesunden) Pflanzenstoffe sind fast komplett futsch.

Schritt 3: Eindampfen & Kristallisieren

Der gereinigte Saft wird im Vakuum eingedampft, bis eine zähflüssige Masse entsteht. Daraus kristallisiert Saccharose in reiner, weißer Form. Voilà: Industriezucker.

Schritt 4: Raffinieren

Damit der Zucker noch feiner, weißer und haltbarer wird, wird er erneut gewaschen, geschmolzen, gefiltert und zentrifugiert. Ergebnis: pure Saccharose – frei von Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralstoffen.

Wie schädlich ist Industriezucker wirklich?

Kurz gesagt: Kommt drauf an. In Maßen ist Zucker nicht automatisch schädlich – unser Körper nutzt ihn sogar als schnelle Energiequelle. Problematisch wird’s, wenn aus „ab und zu“ ein Dauerzustand wird.

Die dunklen Seiten des Süßen:

  • Blutzuckerspitzen & Heißhunger: Industriezucker lässt den Blutzuckerspiegel rasant steigen – und genauso schnell wieder abstürzen. Das Ergebnis: Heißhunger, Stimmungsschwankungen, Energielöcher.
  • Keine Nährstoffe, null Sättigung: Industriezucker liefert nur „leere Kalorien“. Kein Ballaststoff, kein Vitamin, kein „Danke, Körper!“. Nur: Mehr davon!
  • Stoffwechsel im Dauerstress: Dauerhafter Zuckerkonsum wird mit zahlreichen Ungleichgewichten des Körpers wie Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Entzündungsprozessen in Verbindung gebracht.
  • Zahngesundheit? Autsch. Zucker ist das Lieblingsfutter von Kariesbakterien, wenn die Zahnhygiene vernachlässigt wird. Mehr Zucker = mehr Löcher. (Auch Eichhörnchen putzen sich bei uns regelmäßig die Zähne.)

Industriezucker vs. natürlicher Zucker: Wo liegen die Unterschiede?

Rosi: „Der eine wird hochgradig bearbeitet, beim anderen bleibt das Gute einfach drin.“

Tobi: „Du meinst, Dattelzucker hat noch… Seele?“

Rosi: „Genau. Und Substanz. Und eine ganze Portion natürlicher Nährstoffe.“

Während bei Industriezucker durch chemisch-technische Verfahren fast alles entfernt wird, was mal irgendwie nützlich war – von Ballaststoffen bis Mineralstoffen –, geht Dattelzucker einen ganz anderen Weg. Er besteht aus ganzen, getrockneten (Bio-)Datteln, die schonend gemahlen werden. Nicht mehr, nicht weniger. Kein raffinieren, kein extrahieren, kein synthetisches Herumbasteln. 

Das Ergebnis? Natur pur! Eine natürliche Süße, die nicht nur schmeckt, sondern auch satt macht. Denn Dattelzucker enthält natürlicherweise Mineralien wie Kalium, Magnesium und Eisen – plus Ballaststoffe, die zur Zusammensetzung einer ausgewogenen Ernährung beitragen können.

Er ist quasi der „Ganzes-Lebensmittel-Zucker“ – im besten Sinne. Keine Zuckerfalle, sondern eine süße Alternative mit echtem Mehrwert. Und vor allem: ohne das berühmte Zuckerhoch mit anschließendem Tiefpunkt. Auch wenn Achterbahnfahren Spaß macht, aber halt nicht beim Blutzuckerspiegel.

Tobi: „Also eher ein Teamplayer im Stoffwechsel – statt ein Drama-Queen wie Industriezucker.“

Rosi: „Ganz genau. Wer süßt, darf auch klug süßen.“

Dattelzucker wird aus ganzen, getrockneten Datteln gewonnen – und dann einfach vermahlen. That’s it. Keine chemische Behandlung, kein Striptease der Inhaltsstoffe. Und vor allem: Er bringt eine mildere Süße – im Gegensatz zu vielen raffinierten Zuckern.

Warum Dattelzucker bei Dein Kakao die Hauptrolle spielt:

  • Komplett naturbelassen: Nur getrocknete und gemahlene Bio-Datteln. Kein Konzentrat, kein Schnickschnack.
  • Ballaststoffe inklusive: Sättigt länger und hält den Blutzuckerspiegel stabiler.
  • Nährstoffe statt Nullnummer: Datteln liefern Kalium, Eisen, Magnesium – und Antioxidantien obendrauf.
  • Milder, karamelliger Geschmack: Passt perfekt zu Kakao – und erinnert ein bisschen an flüssige Schokolade mit Charakter.

Der Zuckerstoffwechsel: Wie verarbeiten wir Industriezucker?

Unser Körper liebt Zucker – aber er liebt Balance noch mehr.

So funktioniert’s:

1. Zucker rein → Insulin rauf
Sobald Zucker im Blut ankommt, gibt die Bauchspeicheldrüse Vollgas: Sie schüttet Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Das ist ihr Job – und den macht sie ziemlich gut.

2. Industriezucker? Zack – Blutzucker hoch, dann runter.
Raffinierter Zucker wirkt wie ein Sprintläufer: Er schießt ins Blut, bringt den Zuckerspiegel rasant nach oben – und der fällt danach genauso schnell wieder ab. Zurück bleibt: Heißhunger, Energietief, Chaos im System.

3. Dauerzucker = Dauerinsulin = Dauerstress
Wenn ständig Zucker nachgeschoben wird, ist das wie Daueralarm für die Bauchspeicheldrüse. Irgendwann hören die Zellen nicht mehr richtig hin – sie werden insulinmüde. Das nennt man Insulinresistenz. Und die kann Türöffner sein für Typ-2-Diabetes.

Die Lösung? Zucker, wie er gedacht war.
Natürliche Quellen wie Datteln bringen mehr als nur Süße: Ballaststoffe bremsen den Zucker ein wenig aus, Mineralstoffe und Mikronährstoffe liefern echtes Futter für den Körper. Der Blutzucker steigt langsamer, das Energielevel bleibt stabil – und dein Körper atmet auf.

Das Verlangen nach Zucker: Wie kommt es dazu?

Ganz ehrlich? Zucker ist ein Belohnungskünstler.

Beim Essen von Zucker werden im Gehirn Dopamin und Endorphine ausgeschüttet – unsere hauseigenen Glücksbringer. Je öfter wir Zucker essen, desto stärker verknüpfen wir ihn mit Wohlgefühl.

Das Ergebnis:
Wir essen Zucker nicht, weil wir hungrig sind. Sondern weil uns langweilig ist. Oder gestresst. Oder müde. Oder traurig. Oder… Du merkst schon: Zucker spricht Emotion. Und in genau solchen „schwierigen“ Momenten erinnert sich unser Unterbewusstsein an das Gefühl, das Zuckerkonsum in uns ausgelöst hat – et voilà: Wie bin ich so schnell in die Küche gekommen?

Was hilft gegen das Verlangen?

  • Verstehen statt verzichten: Der erste Schritt ist Bewusstsein. Wer versteht, warum er Lust auf Zucker hat, kann bewusster entscheiden.
  • Natürliche Süße nutzen: Dattelzucker etwa bringt Karamellnoten mit, ohne den Blutzucker Achterbahn fahren zu lassen.
  • Komplexe Kohlenhydrate bevorzugen: Vollkorn, Obst, Gemüse – sie sättigen nachhaltig und halten dich stabil. Kein Absturz, kein Heißhunger.

Fazit: Industriezucker – süß war gestern

Was ist Industriezucker? Der leere Versprecher unter den Lebensmitteln. Er schmeckt süß, wirkt schnell – aber bringt uns langfristig aus dem Gleichgewicht. Ist also eher so der Typ für die schnelle Nummer, zu wenig Substanz für mehr, sorgt aber für Chaos im Körper.

Natürliche Alternativen wie Dattelzucker machen’s besser. Nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele. Denn wenn Genuss nicht nur gut schmeckt, sondern sich auch gut anfühlt, sind wir auf dem richtigen Weg. Natürlich solltest Du auch hier auf eine ausgewogene Ernährung achten – Dattelzucker ist kein Messias, aber zumindest gesundheitlich gesehen die etwas vernünftigere Wahl.

Rosi: „Dattelzucker ist wie unser Kakao: mild, angenehm, ehrlich.“

Tobi: „Und klüger als sein weißer Kollege – denn der hat alles rausgefiltert, was zählt. Immer diese Anfänger!“

FAQ

Warum ist industrieller Zucker problematisch?

Weil er ohne Begleitstoffe wie Ballaststoffe oder Mineralien daherkommt. Er lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen, belastet den Stoffwechsel und kann langfristig gesundheitliche Probleme fördern.

Welcher Zucker ist kein Industriezucker?

Zucker, der möglichst naturbelassen bleibt. Dazu zählt zum Beispiel Dattelzucker – er besteht nur aus getrockneten, fein gemahlenen Datteln und enthält noch Ballaststoffe sowie Mineralstoffe. Auch Honig (in Maßen), Ahornsirup, Xylit (Birkenzucker) oder Erythrit werden oft als Alternativen genutzt – sie sind jedoch stärker verarbeitet. Vor allem Xylit und Erythrit entstehen durch technische Verfahren und zählen zu den Zuckeraustauschstoffen, nicht zu natürlichen Zuckerarten.

Wo ist überall Industriezucker drin?

Kurz gesagt: fast überall. In Softdrinks, Fertiggerichten, Brotaufstrichen, Joghurts, Müslis, Saucen, Tiefkühlkost… sogar in Wurst. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich – Begriffe wie „Glukosesirup“, „Saccharose“, „Fruktose“, „Invertzuckersirup“ sind oft nur andere Namen für Industriezucker.
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